
Prof. Rudolf Maison: »Odin«
Der »Odin« von Prof. Rudolf Maison ist für mich ein absolutes Meisterwerk. Blick, Sitzposition, der gesenkte Speer, der Götterthron »Hliđskialf« (Schelf des Mitgefühls), die zwei Raben »Hugin« (der Gedanke) und »Munin« (die Erinnerung). Hier stimmt einfach alles. Das Urteil der heutigen Kunsthistoriker interessiert uns nicht. Im Lied »Grímnismál« spricht Odin, der Rabengott, folgende Worte: „Hugin und Munin müssen jeden Tag Durch seine beeindruckenden Werke wird uns der deutsche Bildhauer Rudolf Maison (* 29. Juli 1854 in Regensburg; † 12. Februar 1904 in München) gerne in Erinnerung bleiben. Der Sohn eines Schreiners, studierte in München Architektur und Bildhauerei und war seit 1887 Mitglied der pflichtschlagenden Studentenverbindung »Corps Transrhenania«. Für den bayerischen Märchenkönig Ludwig II. durfte er den Pegasus-Brunnen für das Neue Schloss Herrenchiemsee gestalten. 1891 wurde ihm schließlich der Titel Professor verliehen. Genießen wir nach der Betrachtung des germanischen Göttervaters, der auch Gott der Dichtung, der Runen und der Magie ist, folgendes Gedicht:
Odin und die Nornen Über des Chaos noch ruhenden Wogen Alles Verhüllte, noch Ungeword’ne Aber die Nornen sie spannen und woben War der Stern der Liebe gekommen? Doch mit Schmerz und erhobenem Zorne, Siehe! sie werden, die Wesen entstehen, Täuschung nur bringen die flüchtigen Stunden, Hermann von Lingg (1820 – 1905)
— dh —
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